Das GZ-Burgberg-Interview mit Horst Woick

Das GZ-Burgberg-Interview mit Horst Woick
Horst Woick (2.v.l.) in seinem Element: 2014 enthüllt er auf dem Burgberg testweise das Plastikmodell der Harzburg, das später gegen ein aus Eisen gegossenes ersetzt wird. Foto: Schlegel

Eine Lösung für die Zukunft

„Was sagt ein Burgberg-Experte zu den millionenschwerer Turmplänen?“, dies fragte sich die GZ-Redaktion und deren Bad Harzburger Redaktionsleiter Holger Schlegel führte ein umfassendes Interview mit dem EX-Kurdirektor und anerkannten Burgberg-Experten Horst Woick. Der Förderverein Historischer Burgberg bedankt sich bei der Goslarschen Zeitung für die Veröffentlichungsrechte:

Bad Harzburg. Die Pläne, auf dem Burgberg für mehrere Millionen Euro eine neue Turmanlage auf den Überresten des Pulverturms zu bauen, sorgt in Bad Harzburg für Diskussionen. Einer, der die Entwicklungen auf dem Berg seit Jahrzehnten wie kaum ein Zweiter mitverfolgt und mitgestaltet, ist Horst Woick. Er ist ehemaliger Kurdirektor, langjähriger Burgberg-Förderer und anerkannter Burgen-Experte. GZ-Redakteur Holger Schlegel hat sich mit dem 91-Jährigen über die neuen Ideen für Bad Harzburgs Hausberg unterhalten.

Herr Woick, Sie sind seit vielen Jahrzehnten eng mit dem Burgberg verbunden – als Kurdirektor, Fördervereins-Vorsitzender, Wanderführer und Burgenexperte. Was bedeutet Ihnen der Burgberg ganz persönlich?

Der Große Burgberg ist für mich im Zusammenhang mit dem Kleinen Burgberg und dem Sachsenberg eine besondere Formation von drei historischen Bergkuppen am nördlichen Rand des Harzes. Dazu kommen die weiteren Berge und Areale der früheren kaiserlichen Pfalzen und Burgen mit Goslar und Werla. Alle zusammen bilden bis heute ein historisches Dreieck deutscher Geschichte. Hier hat der Große Burgberg mit den früheren Harzburgen eine ganz besondere Stellung.

Die Suche nach dem Fluchtstollen im Kaiserbrunnen auf dem Burgberg begleitete Horst Woick in den 1960er Jahren als Bauingenieur im Bauamt der Stadt Bad Harzburg. Foto: Ahrens-Archiv

Wie weit reicht Ihre Erinnerung zurück, was den Wiederaufbau oder die Pflege der Burgberg-Ruine betrifft?

Meine erste Bekanntschaft mit den Ruinen der Harzburg machte ich gleich in den ersten Jahren (ab 1963) meiner Tätigkeit im städtischen Bauamt der Stadt Bad Harzburg. Da begleitete ich die Ausgrabungen des Denkmalamts Hannover. Ich hatte aber auch zunehmend ehrenamtlich mit dem Berg zu tun, bei vielen Beratungen und Forschungen laienhafter Geschichtsforscher. Dabei kam ein ganz besonderes Ereignis zum Tragen. Ein Ratsherr, H.-Henning Borchardt (später namentlich Freiherr v. Bernewitz) wollte unter Mithilfe der Freiwilligen Feuerwehr den Burgbrunnen erkunden. Dieser war aber mit Wasser gefüllte. Das Abpumpen mit benzingetriebenen Pumpen gelang aber nicht. Um diese Panne zu klären, besann man sich auf mich, den neuen Bergingenieur im Bauamt. Der müsste das klären. So konnte das Problem schnell gelöst werden. Mit elektrischen Pumpen aus dem Abwasserbereich wurde das Wasser bis zum Brunnengrund entfernt, leider aber bestehend dieser aus vielen Geröllaufschüttungen der letzten 100 Jahre. So konnte der Brunnen aber provisorisch auf einem Brett an einer Seilwinde befahren, erkundet und am Grund betreten werden. So fand man aber in rund elf Metern Tiefe einen vorher unbekannten Wasserzuleitungsstollen, der wohl der sagenhafte Fluchtstollen von Kaiser Heinrich IV. sein konnte. Damit waren fast alle offenen Fragen des Burgbrunnens geklärt. Spätere Erkundungen und Funde der Wasserzuleitungsrohre und Sammelbehälter in den näheren Bergen kamen dazu. So halten uns die Geheimnisse des Burgbrunnens und der Harzburg bis heute „gefangen“.

Der Förderverein hat mit dem Star-Architekten Max Dudler einen prominenten Partner für den Turm gewinnen können. Der sagt, man wolle „nicht historisieren, sondern neu interpretieren“. Was halten Sie persönlich von diesem Ansatz – Tradition versus Moderne?

Aus heutiger Sicht halte ich das für genau richtig. Es wäre nicht sinnvoll, lediglich die alten Mauern zu rekonstruieren oder vergangene Zeiten zu imitieren. Die vielen modernen Stahlgerüste ohne jeglichen historischen Bezug auf vielen Harzer Höhen sind auch keine nachahmenswerte Alternative. Deshalb: Tradition im Ansatz, aber moderne Architektur dazustellen, ist die Lösung für die Zukunft!

Haben Sie in Ihrer Zeit als Kurdirektor oder Vereinschef bereits andere Turm-Wiederaufbau-Projekte erlebt? Wenn ja, was waren die größten Herausforderungen?

Ja, vor über 30 Jahren sollte der urkundlich bekannte „Pulverturm“ als Stahl-Glas-Turm mit historisch geprägten Etagen und einem Museum erstellt werden. Der Denkansatz war zeitgemäß, aber es scheiterte an der Finanzierbarkeit. So konnte sich die heutige Gastronomie entwickeln. Es fehlen aber bis heute die baulichen Andeutungen und Aussagen über die verschiedenen Harzburgen.

Der Pulverturm soll erhalten und sichtbar sein – das ist sehr symbolträchtig. Was versprechen Sie sich davon?

Die Ausmaße der ersten Harzburg sind weiterhin recht unbekannt, eine Wiederherstellung des neueren Teils einer späteren Harzburg ist für die Symbolik einer kaiserlichen Burganlage gut und wichtig. Dass dabei heute moderne Bauformen und Materialien verwendet werden, ist genauso richtig. Es muss nicht immer alles uralt aussehen, um Historisches nachzuempfinden. Auf den Inhalt kommt es an.

Ungewöhnliche „Feldforschung“, die nichts unversucht ließ: Bauamtsleiter Ulrich Hamann und Bauingenieur Horst Woick machten sich im Frühjahr 1967 mit Wünschelruten auf der Suche nach Grundmauern der Kapelle Heinrich IV. Foto: Ahrens-Archiv

Ein zentrales Element ist der berühmte Burgbrunnen – die Legende besagt, dass Heinrich IV. dort geflohen sein soll. Wie groß ist für Sie der Wert solcher Erzählungen für die Identität Bad Harzburgs?

Dem historischen und noch vorhandenen Burgbrunnen mit seiner sagenhaften Vergangenheit eine bessere Erlebbarkeit zugeben, ist bei allen Planungen sehr wichtig. Diesem eine neue Aufwertung durch die Anlage einer zweiten Etage zu geben finde ich genial. Dabei werden die vorhandenen Probleme der touristischen Erschließung und Sichtbarkeit mit einem Schlag gelöst. Es gibt da viele Möglichkeiten, an die ich früher nicht gedacht hätte. Sehr wichtig ist, dass man den Brunnenausbau, den sagenhaften Fluchtstollen indirekt von innen beleuchtet und die reale Tiefe durch eine Lichterkette selbst bei Tageslicht von oben sehen kann.

Ein Thema bei der Präsentation war: Am Berg gibt‘s Qualität, unten Rummel. Wie sorgen wir Ihrer Meinung nach dafür, dass das neue Angebot die Authentizität des Burgbergs bewahrt?

Zu diesem Thema möchte ich mich als letzter „Kurdirektor“ von Bad Harzburg nicht äußern. Der durch die Gesundheitsreformen und den Zeitgeist geänderte Touristik hat eine ganz andere Entwicklung als vor Corona genommen. Mit großem Erstaunen verfolge ich den Bau der vielen Freizeitanlagen bundesweit, aber auch hier auf den Harzer Höhen und in den Tälern. Alles, was früher unmöglich war, ist heute auf schnelles Erleben und Sehen getrimmt. Was wird jetzt noch alles möglich sein? Den dazu gehörenden Themen Autoverkehr und Parkmöglichkeiten sowie echtem Naturerlebnis wird wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

Die Zugänglichkeit war ein Punkt – kein Shuttle, keine Kapazitätserweiterung bei der Bergbahn. Glauben Sie, das reicht für die zu erwartenden Besucher-Zahlen oder braucht es doch mehr Wege und Ausschilderung?

Ein sehr schwieriges Thema. Vielleicht hätte ja mein Plan von 1990 zu einer Verkehrsentlastung gesorgt: Durch den Burgberg sollte ein Tunnel gebaut werden. Aber der war den Verantwortlichen damals letzten Endes zu teuer.

Man kann heute noch nicht sagen, was die Zukunft bringt. Die teilweise langen Warteschlangen und die Parkplatznot im näheren Bereich ist sehr beachtlich und damit ein ständiges Thema. Für die Zukunft wäre eine zweite (oder mehr) Parkebene sicher sinnvoll. Eine weitere Bergbahn beziehungsweise eine Vergrößerung der Kabinen scheidet aus der augenblicklichen Situation aus. Lediglich eine Schwebebahn zum Molkenhaus mit weiteren Parkplätzen zum Beispiel im Bereich des Gabbro-Steinbruchs würde die Situation verändert und vor allem den Verkehr im Kalten Tal reduzieren. Aber die dortige Entwicklung im Nationalpark und mit der geplanten Steinbruch-Erweiterung ist noch nicht abzusehen.

Das Projekt ist ambitioniert: zwei Jahre Bauzeit, sieben Millionen Euro plus Gutachten. Welche Finanzierungsmöglichkeiten sehen Sie – zum Beispiel Spenden aus der Bürgerschaft, öffentliche Gelder, Sponsorenschaften? Welche Rolle sollte die Stadt Bad Harzburg spielen, und was kann die Bevölkerung beitragen?

Alle Aussagen dazu sind in der heutigen Zeit sehr spekulativ. Aber der Förderverein Historischer Burgberg beziehungsweise sein jeweiliger Vorstand haben gezeigt, dass man mit Spenden und Sponsoring viel erreichen kann. Selbst Unmögliches ist dann doch noch wahr geworden.

Angenommen, die Finanzierung stünde morgen – wie würden Sie den Burgberg in zehn Jahren sehen? Welche Erlebnisse möchten Sie jungen Generationen ermöglichen?

Die Darstellung der Reste der alten Harzburgen finde ich dann ausreichend. Ergänzungen und Aussagen können immer dazu kommen. Wenn die heutige Jugend überwiegend auf „Fun and Speed“ aus ist, sollte man die Vergangenheit und Natur nicht außer Acht lassen. Der neue Harzburg-Turm wird, vorwiegend aus Norden gesehen, für Jahrhunderte ein markanter Leuchtturm am weiten Rand des Harzes sein!

ZUR PERSON

Horst Woick (91) hat wie kaum ein anderer er in den vergangenen Jahrzehnten in, über und auch unter Bad Harzburg Spuren hinterlassen. Über sein Leben könnte man ein Buch schreiben. Braucht man aber nicht. Auch das hat er nämlich schon längst selbst erledigt.

Horst Woick 1972 als Bauingenieur im Bauamt der Stadt Bad Harzburg.

Die spannende Lebensgeschichte von Horst Woick beginnt in Finnland, wo sein Vater, eigentlich aus Hannover stammend, als Holzeinkäufer eines englischen Papier- und Zeitungsverlages arbeitete. 1938 kehrte Familie Woick zurück nach Hannover. Nach dem Krieg begann er ein duales Studium zum Bergingenieur in Clausthal-Zellerfeld. Mitte der 1960er Jahre ließ er sich mit seiner Frau Helga in Bad Harzburg nieder. In dieser Zeit wechselte Woick den Beruf, aus dem Bergmann wurde ein Tiefbauingenieur im städtischen Bauamt, er zog in dieser Zeit neue Straßen, beispielsweise entstand in seiner Schaffenszeit die Forstwiese. Obwohl er auserkoren wurde, das Bauamt zu leiten, wechselte er wieder das Metier: 1983 wurde er Kurdirektor in Bad Harzburg, ein Amt, das er zehn Jahre lang bekleidete.

Das sind die reinen Eckdaten. Aber Horst Woick spulte nicht nur seinen Job und seine Passionen ab, sondern war über Jahrzehnte in vielen Belangen des Bad Harzburger Lebens der Mann für das Besondere. Manches blieben Träume, gar Spinnereien, beispielsweise die Idee, für die B4 einen Tunnel durch den Burgberg zu graben, oder Flamingos im Kurpark anzusiedeln. Anderes wurde realisiert, seien es die Parkplätze am Rande der B4, sei es die Kläranlage in Eckertal, sei es später in der Kurdirektor-Ära die Renovierung der Wandelhalle, die ihr heutiges Erscheinungsbild Horst Woick verdankt. Er war es auch, der die Kurgastdame auf Esel, eine Skulptur am Berliner Platz, ersann und zum heimlichen Wahrzeichen Bad Harzburgs machte.

In seiner Freizeit war der eingefleischte Wandersmann im MTK aktiv, er gehört zu den Erfindern der Harzüberquerung. Horst Woick ist auch an der Geschichte Bad Harzburgs und der Harzburg interessiert, im Förderverein Historischer Burgberg fand er ein weites Betätigungsfeld. Er war dort 17 Jahre im Vorstand, zuletzt als Vorsitzender und wurde 2016 zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Am liebsten hätte er die Harzburg wieder aufgebaut, und zwar größer, als sie wohl jemals gewesen ist. Aber es blieb am Ende „nur“ bei den vielen großen und kleinen historischen Besonderheiten auf dem Plateau, wie beispielsweise den Rundweg. Und ganz nebenbei legte er nebenan auf dem Sachsenberg den Besinnungsweg an.

Burgenvereinigung tagt in Schloss Salder

Burgenvereinigung tagt in Schloss Salder

Wo in Salzgitter der Adel saß

Schloss Salder ist im Oktober Schauplatz der Landesgruppenversammlung Niedersachsen der Deutschen Burgenvereinigung, die zudem zum zweiten Teil einer Tagungsreihe einlädt: „Burgen – Schlösser – Herrenhäuser: Wo in Salzgitter der Adel saß – Alte Burgen – neue Burgen. Das Spätmittelalter im Salzgittergebiet“ einladen.

Die Mitgliederversammlung finder am 25. Oktober 2025 von 9.30 bis 10.30 Uhr im Museum Schloss Salder, Seminarraum, Museumstraße 34, in 38229 Salzgitter statt. Im Mittelpunkt der Versammlung stehen Vorstandswahlen.

Die Tagesordnung

   TOP 1 Begrüßung der anwesenden Mitglieder
   TOP 2 Gedenken der Verstorbenen Mitglieder
   TOP 3 Bericht des Vorstandes
   TOP 4 Vorstandswahl
   TOP 5 Besprechen der geplanten Satzungsänderungen (sofern gewünscht)
   TOP 6 Sonstiges

Der Seminarraum ist über den Eingang zum Sonderausstellungsbereich „Kuhstall“ zu erreichen, in der Nordwestecke des Hofes.

 Das Programm der anschließenden Tagung „Alte Burgen – neue Burgen. Das Spätmittelalter im Salzgittergebiet“ kann hier heruntergeladen werden.

3-Burgen-Wanderung

3-Burgen-Wanderung

Besinnliches – Geschichtliches – Sagenhaftes

Reinhard Vierke

In die Geschichte der Bad Harzburger Burgen kann am Samstag, 18. Oktober 2025, unter der sachkundigen Führung von Reinhard Vierke, zweiter Vorsitzender des Fördervereins Historischer Burgberg, gewandert werden.

Auf der Wanderung über den Herzogweg zum Großen Burgberg (HWN 121) und über den Besinnungsweg am Sachsenberg gilt es, „Besinnliches – Geschichtliches – Sagenhaftes“ zu entdecken. Wobei das Sagenhafte das Finale bildet, denn im Anschluss an die Wanderung wird die Harzsagenhalle auf dem Burgberg besucht.

Treffpunkt für die Teilnehmer ist am Samstag, 18. Oktober 2025, um 10.15 Uhr am Wandertreff vor der Tourist-Information (Parkplatz Burgberg-Seilbahn). Kurgäste zahlen für die geführte Wanderung 3,00 Euro, Mitwanderer ohne Kurkarte 5,00 Euro. Für die rund 4,5 Kilometer lange Strecke wird Rucksackverpflegung empfohlen!

Weitere Infos zum 3-Burgen-Weg

Burgberg-Turm weckt großes Interesse

Burgberg-Turm weckt großes Interesse

Ein Abend, der optimistisch stimmt

Die Reaktionen im Publikum waren bisweilen begeistert, überwiegend zumindest zustimmend, vereinzelt aber wurde auch Skepsis und Kritik laut: Der Schweizer Star-Architekt Max Dudler stellte seine Pläne für einen „Burgturm“ auf Einladung des Fördervereins Historischer Burgberg vor. Das Projekt und folgerichtig die Präsentation treffen offenkundig einen Nerv, der Rittersaal im Bündheimer Schloss war mit etwa 90 Interessenten gut besucht.

Max Dudler

Dirk Junicke, Vorsitzender des Fördervereins, leitete in den Abend ein, indem er die Ideen rund um den Burgberg und die Harzburg skizzierte. Dabei ist das Projekt „Turm und Besucherzentrum“ vor allem das zentrale und weithin sichtbare Element einer umfassenden Bewusstmachung der Harzburg als wesentlichem Element Harzer und deutscher Geschichte.

Derzeit, so Junicke, werde viel zu wenig von dieser großen Historie der „Mutter aller Harzburgen“ vermittelt, ein Burgen-Informations- und Forschungszentrum könnte und soll hier Abhilfe schaffen. „Scientainment“, die unterhaltsame Form der Wissensvermittlung, heißt das Zauberwort, mit dem unter anderem der vor allem in Europa starke „Burgentourismus“ zusätzlich gestärkt werden soll.

Max Dudler, dessen Arbeiten unter anderem am Hambacher Schloss vielfach ausgezeichnet wurden, vermittelte mit einer Tour d’Horizon seines Schaffens die Idee, die ihn und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihren Projekten treibt.

Nichts sei wichtiger als die Menschen, die es am gesamten Prozess zu beteiligen gelte. Am Ende solle ein „Ort des Zusammentreffens“ geschaffen werden. Wobei als Ausgangspunkt der Planungen stets die Geschichte stehe, werde sie über moderne Architektur in die Gegenwart und die Zukunft transformiert, „kann man nicht mehr so viel falsch machen“ (Dudler).

Silke Meier zu Evenhausen

Den eigentlichen Entwurf für Turm und Besucherzentrum präsentierte die Architektin Silke Meier zu Evenhausen aus dem Berliner Büro Max Dudlers.  Das Projekt sei geprägt von einer Architektur der Klarheit, die die Besucher auch führt. Und dies im Turm sozusagen von Ausstellungsbereich zu Ausstellungsbereich über sieben Stockwerke auf eine Aussichtsplattform, die vor allem auch einen erhellenden Blick auf die Burgreste erlaubt und diese damit erlebbar(er) macht.

Raffiniert die „gegenläufigen“ Treppenauf- und -abgänge, aber selbstverständlich soll auch ein Fahrstuhl den Weg hinauf auf den Turm erleichtern. Insgesamt greift der Entwurf den Verlauf von Mauern und Bauten der alten Burg auf, um ein Gefühl für die einst wehrhafte Anlage zu vermitteln.

Silke Duda-Koch, Geschäftsführerin der Bad Harzburger Marketingagentur Design Office, moderierte die sich anschließende Frage-Antwort-Runde, in der zwangsläufig noch nicht alle Fragen abschließend beantwortet werden konnten. Dies galt insbesondere auch für die „Frage aller Fragen nach der Finanzierung“. Alles in allem, so Junicke, müsse mit Kosten in Höhe von 7 Millionen Euro gerechnet werden.

Eine gewaltige Summe, die der Förderverein natürlich nicht einfach so aufbringen kann. Der Vorstand setzt aber darauf, dass sich Geschichte in Bad Harzburg wiederholen möge. In mehrfacher Hinsicht: Erinnert wurde an den Bau der Lutherkirche, zu dem ebenso wie rund 100 Jahre später zum Jungbrunnen spendable Bürgerinnen und Bürger der Kurstadt erhebliche Mittel beisteuerten. Und wie beim Baumwipfelpfad, so Junicke, müsse auch auf Fördermittel gehofft werden – die es aber auch nur gebe, wenn man etwas zu bieten habe,

Starkes Schlusswort von Dirk Junicke: Es ist leicht das zarte Pflänzchen eine Idee zu zertreten, wir sollten es hegen und pflegen, damit es wächst!

In der Diskussion wurden noch viele Detailfragen gestellt (ausführlicher Bericht folgt), eine der wesentlichsten Fragen allerdings galt dem Denkmalschutz. Wobei der Vorstand des Fördervereins von „ersten entspannten und positiven Gesprächen“ mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege und dem Landkreis Goslar berichtete, bei denen der Name und des Renommee Dudlers ein erstklassiges Entree gewesen seien.

Bevor der Stumpf des sogenannten Pulverturms überbaut werden dürfte, müssten allerdings archäologische Untersuchungen vorgenommen werden. So müsste der komplette Untergrund mit Rammkernsonden untersucht werden. Festzuhalten bleibe, so Junicke, dass es trotz „Respekt für die Entwürfe zwar keine Festlegung, aber auch keinen Gegenwind“ gegeben habe. Dies stimme optimistisch.

Eine der vielen Fragen aus dem Publikum galt dann den Zeitläufen, in denen das Vorhaben bautechnisch verwirklicht werden könnte. Worauf Max Dudler eine ebenso klare wie beklatschte Vorgabe machte: „Wenn alles ganz schnell geht, brauchen wir zwei Jahre – und da wir alle so jung auch nicht mehr sind, sollten wir das anstreben!“

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Starkes Maßnahmenbündel für Burg und Berg

Starkes Maßnahmenbündel für Burg und Berg
Noch in den 1980er Jahren bröckelten die Reste des Pulverturms aus der Zeit Otto IV. vor sich hin, an der Restaurierung des Turmstumpfs war der Förderverein maßgeblich beteiligt. Foto: Ahrens-Archiv

Ein schönes Fleckchen und Scientainment

Vorstand des Fördervereins Historischer Burgberg bereitet öffentliche Präsentation der Turmbau-Pläne und weiterer Projekte vor

Hoch hinaus streben die Pläne des Fördervereins Historischer Burgberg. Im Kern jedoch ist das Turmbau-Projekt vor allem das zentrale und weithin sichtbare Element einer umfassenden Bewusstmachung der Harzburg als wesentlichem Element Harzer und deutscher Geschichte. Im Vorfeld der öffentlichen Präsentation der Turmbau-Pläne durch den Stararchitekten Max Dudler am Donnerstag, 26. Juni 2025, um 18.30 Uhr im Bündheimer Schloss schnürt der Vorstand des Fördervereins weiter an dem Maßnahmenbündel, das der Namensgeberin der Kurstadt wieder die Beachtung beschert, die ihr gebührt.

Die geschichtliche und die touristische Inwertsetzung geht an einem zentralen Punkt der Planungen eine starke Allianz ein: „Scientainment“ könnte und sollte ein Harzer Burgen-Informations- und Forschungszentrum vermitteln.

Mit Wünschelruten wurde 1967 nach einer vermuteten Krypta der Harzburg gesucht.

Bis zu 700 Burgen und Schlösser weist die Harzregion auf. Burgen, die zu unterschiedlichsten Zwecken und damit in unterschiedlichster Bauweise errichtet wurden. Diese Vielfalt ist Herausforderung und Chance für die Wissenschaft zugleich. Chance insbesondere aber auch für den Tourismus, denn neben der generellen Faszination die Burgen und Schlösser ausstrahlen, gibt es noch einen regen „Burgentourismus“.

Unzählige „Burgenvereine“ und auch die Deutsche Burgenvereinigung organisieren Fahrten an Schauplätze deutscher Geschichte. Auf der Harzburg könnten rund um den Turmbau und ein Harzer Burgen-Informations- und Forschungszentrum ideale Möglichkeiten für solche Gästegruppen geschaffen werden. Die Harzburg als Schutzburg der Goslarer Kaiserpfalz, als dramatischer Schauplatz der Sachsenkriege, als Heimstatt dreier Kaiser (Heinrich IV., Friedrich I. „Barbarossa“, Otto IV.) bietet alle Voraussetzungen für ideales „Scientainment“. Klar und bewusst abgegrenzt zu vorhandenen und geplanten „Action-Ageboten“ zu Füßen des Burgbergs.

Das Gesamt-Maßnahmenbündel, an dem der Fördervereins-Vorstand um Dirk Junicke, Reinhard Vierke und Stefan Scholz seit geraumer Zeit hinter den Kulissen arbeitet, hat nicht allein die Burg im Blick. Der Burgberg, so Dirk Junicke, werde als „einer der schönsten Fleckchen Erde im Harz“ in jedem Fall weiter Gäste ziehen – denen nach dem grandiosen Blick von der Canossasäule über die Stadt aber zu oft verborgen bliebe, was dieses „Fleckchen“ so alles zu bieten habe. Auch daran möchte der Förderverein im Verbund mit vielen Partnern arbeiten.

Da wären vorrangig die Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetriebe (KTW) als Burgberg-Grundeigentümer. Aber natürlich auch als Betreiberin der Burgberg-Seilbahn, die den Bad Harzburger Hausberg als Startpunkt höhengleicher Wanderungen erschließt und die als älteste Seilbahn Norddeutschlands im Sommer 2029 ihr 100-jähriges Bestehen feiern kann.

Seite an Seite agiert der Förderverein Historischer Burgberg seit langen Jahren aber auch mit dem Harzklub-Zweigverein Bad Harzburg, mit dem Wege am und um die beiden Burgberge und den Sachsenberg erhalten werden. Ein weiterer Partner ist die Bad Harzburg-Stiftung, die 2014 den Harzsagenschrein restaurieren ließ und seither die Harzsagenhalle präsentiert. Wobei die Harzer Sagen ein zugkräftiges Themenfeld darstellen, das ebenfalls weiter ausgebaut werden sollte.

Die Restaurierung der Canossa-Säule schob der Förderverein entscheidend an. Eine Webcam, die den grandiosen Blick vom Burgberg virtuell in die Welt tragen könnte, ist eine der vielen Ideen, die der Vorstand rund um den Bad Harzburger Hausberg und die Burg bewegt. Foto: Privat

Starke Bilanz

Der am 19. Dezember 1994 gegründete Förderverein Historischer Burgberg Bad Harzburg e.V. hat eine starke Bilanz vorzuweisen – die er selbst als beständig ausbaufähig ansieht.  Bereits 1996 hat der Verein zur Restaurierung der Turmreste aus der Zeit Otto lV. 200.000 DM beigesteuert. Weiter ging es mit Renovierung und Erneuerung der Verbindungsmauern zwischen Turmstumpf und Burgbrunnen. Der Besinnungsweg auf dem Sachsenberg wurde angelegt und 2010 neugestaltet und erweitert.

Der Bau einer Treppenanlage als neuer Zugang zum Burgplateau am Südosttor der Burg ist ebenso ein augenfälliger Nachweis für das Wirken des Fördervereins wie die Aufstellung der „Krodo-Statue“ und des „Harzburg-Diaskops“, das von der Eichenberg-Klippe aus einen Blick zurück in die Geschichte bietet. Die Wegführung des Historischen Rundweges werden im Jahr 2012 abgeschlossen. Förderverein und KTW installierten Informationsstelen mit Bildern und Texten auf Deutsch und Englisch.  Im gleichen Jahr wurde ein Modell der Harzburg im Auftrag gegeben, dass zwei Jahre später aufgestellt wurde. Parallel wurden und werden beständig die Ruhebänke ergänzt und ebenso instandgehalten wie der Besinnungsweg. Nicht zuletzt setzte sich der Förderverein für Restaurierung und Illumination der Canossa-Säule ein.              

Star-Architekt stellt Burgturm-Pläne vor

Star-Architekt stellt Burgturm-Pläne vor

„Die Moderne darf uns kein Alibi sein, die Geschichte zu ignorieren – wenn sie geschichtsbewusst bleibt, ergeben Alt und Neu eine harmonische Symbiose“ – wie am Heidelberger Schloss, für das Max Dudler ein neues Bucherzentrum entwarf. Fotos: Stefan Müller, Xandra M. Linsin (Porträt)

Ein Turm, ein Traum und eine geschichtsbewusste Moderne

Ein Traum vieler Bad Harzburger soll real in den Himmel wachsen: Mit Max Dudler, einem Architekten „von internationalem Rang“ (Wikipedia) an seiner Seite, will der Förderverein Historischer Burgberg den Turm der Harzburg wieder aufbauen. Seine Pläne wird Dudler am Donnerstag, 26. Juni 2025, um 18.30 Uhr im Bündheimer Schloss vorstellen. Eine Präsentation, die in der Kurstadt sicher voller Spannung erwartet werden wird.

Lange Zeit bröckelte der Turmstumpf der Harzburg vor sich hin… Foto: Ahrens-Archiv

„Die Moderne darf uns kein Alibi sein, die Geschichte zu ignorieren – wenn sie geschichtsbewusst bleibt, ergeben Alt und Neu eine harmonische Symbiose.“ Es ist dies einer der architektonischen Leitsätze Max Dudlers. Umgesetzt hat der Schweizer die Maxime an geschichtsträchtigen Orten wie dem Schloss Heidelberg oder auch dem Hambacher Schloss, das 1832 mit dem „Hambacher Fest“ zu einer der Keimzellen deutscher Demokratie avancierte.

Eine bedeutsame Wegmarke deutscher Geschichte ist auch die 1065 bis 1068 vom späteren Kaiser Heinrich IV. errichtete Große Harzburg, die der Sicherung der nahen Kaiserpfalz Goslar diente – und die von 1650 an endgültig abgetragen wurde. Spätestens mit dem aufkommenden Tourismus und 1929 mit dem Bau der Burgberg-Seilbahn rückte der Burgberg als Bad Harzburger Hausberg wieder in den Fokus.

… bis der Förderverein ihn aufmauern ließ und mit einer Plattform versah.

Ausgrabungen und Restaurierungsarbeiten beispielsweise am Burgbrunnen und am so genannten Pulverturm, der Kaiser Otto IV. zugeschrieben wird und in dem einst sogar die Reichsinsignien aufbewahrt worden sein sollen, hielten den Traum vom „Wiederauferstehen“ der Harzburg, die der Kurstadt den Namen gab, am Leben.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung 2024 des Fördervereins Historischer Burgberg hatte Vorsitzender Dirk Junicke diesem Traum neue Nahrung gegeben, indem er das gigantische Projekt in allerdings noch vagen Grundzügen vorstellte. Parallel dazu suchte der Vorstand nach dem geeigneten Architekten, der „Alt und Neu“ zu einer „harmonischen Symbiose“ zusammenführen kann. Mit Max Dudler hat er ihn gefunden.

„Historische Gebäude weiterzuentwickeln heißt für uns, das Vorhandene zu transformieren und etwas Neues zu schaffen, ohne ihre Geschichte zu verfälschen.“ Ein weiterer Leitsatz des Schweizers, der für seine Arbeit am Hambacher Schloss unter anderem mit dem „DAM Preis für Architektur in Deutschland 2012“ ausgezeichnet wurde.

Seither wird er außen wie innen gepflegt. Fotos: Vierke

Um zu erfahren, welch ausgezeichneten Ideen Max Dudler für den Turm der Harzburg hat, müssen sich die Bad Harzburger noch bis zum 25. Juni gedulden. Der Tag könnte und sollte dann allerdings zum Wendepunkt in der Geschichte der Harzburg werden. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern und Sponsoren will der Förderverein den Turmbau in Angriff nehmen.

Denn, so heißt es auf dem Plakat des Fördervereins, „unsere Harzburg fehlt“ – und da soll gemeinsam für Abhilfe gesorgt werden. Der Eintritt ins Bündheimer Schloss zu der Präsentation von Max Dudler am Donnerstag, 26. Juni 2025, um 18.30 Uhr ist frei. Wer dem Förderverein Historischer Burgberg die vorbereitenden Arbeiten erleichtern will, kündigt sein Kommen (Anzahl der Personen) formlos per Mail unter info@die-harzburg.de an.

Wer laufend über die Pläne und Arbeiten rund um den Turm der Harzburg informiert werden möchte, kann den kostenlosen „Turmbau-Newsletter“ des Fördervereins Historischer Burgberg abonnieren.

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Wer das Mammutprojekt des Fördervereins Historischer Burgberg unterstützen will, kann auf das Vereinskonto mit der IBAN DE93 8006 3508 5002 4094 00 bei der Harzer Volksbank eG (BIC: GENODEF1QLB) spenden.
Als Verwendungszweck sollte „Turmbau“ angegeben werden. Spendenquittungen können ausgestellt werden.

Projekte von Max Dudler, die Aufsehen erregten und vielfach ausgezeichnet wurden:

Fotos: Stefan Müller

Der besenreine Burgberg

Der besenreine Burgberg

Sauber: Zwei Vereine und ein Ziel

Geteilte Arbeit ist halbe Arbeit – und die macht gemeinsam zudem noch viel mehr Freude: Frei nach diesem Motto trafen sich am Freitag, 25. April 2025, je fünf Mitglieder des Fördervereins Historischer Burgberg und des Harzklub-Zweigvereins Bad Harzburg, um auf dem Hausberg der Kurstadt den Frühjahrsputz zu starten.

Bereits zum 38. Mal hat die Stadt Bad Harzburg zur „Aktion Saubere Landschaft“ aufgerufen. Und Jahr für Jahr beteiligen sich viele Vereine und Institutionen am Großreinemachen in der Natur rund um und in der Stadt. Tradition hat dies auch beim Förderverein Historischer Burgberg und beim Harzklub Bad Harzburg, die nicht zum ersten Mal die tatsächlich höchste Putzetappe auf fast 500 Metern gemeinsam angingen.

Dabei beschränkte sich das Augenmerk der fleißigen Helfer nicht auf den Burgberg allein. Eine Gruppe nahm sich den Herzogweg vor und klaubte den Zivilisationsmüll bis Säperstelle und Antoniusplatz auf. Das Augenmerk der zweiten Gruppe galt dem Sachsenberg mit dem Besinnungsweg.

Der große Burgberg sah so schließlich das gemeinsame große Putzfinale. Und dabei hatten die ehrenamtlichen Saubermänner und -frauen auch noch genug Power, um sozusagen als Zugabe den Stumpf des einst von Kaiser Otto IV. errichteten Turmes von Unrat und Laub zu befreien.

Nach gut drei Stunden Arbeit konnte Reinhard Vierke, zweiter Vorsitzender des Burgberg-Fördervereins, gleich ein doppelt positives Fazit ziehen. Zum einen präsentiert sich die Natur rund um den Bad Harzburger Hausberg wieder „blitzblank“, war der Burgberg quasi besenrein, und zum anderen waren sich alle einig, dass die Müllmenge erfreulicherweise nicht zugenommen habe.

Die dritte erfreuliche Nachricht lieferte dann Dirk Junicke, Vorsitzender des Fördervereins, der die fleißigen Helfer beider Vereine ins „Aussichtsreich“ zu leckerer Erbsensuppe und erfrischenden Getränken einlud.

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Freier Weg zum Hurensteig

Freier Weg zum Hurensteig

Steintreppe freigelegt und Engstelle beseitigt

Der Bereich Hurensteig des „3-Burgen-Weg“ ist dank zweier tatkräftiger Männer wieder gefahrlos zu begehen: Harzklub-Vorsitzender Uwe Siebels und Reinhard Vierke, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Historischer Burgberg, nutzten das sonnige Frühlingswetter und machten sich mit Schaufel, Besen und Hacke daran, vor allem die steile Steintreppe zum Hurensteig wieder freizulegen.

Die Treppe war nach massiven Regenfällen durch Einspülungen von Geröll kaum mehr zu erkennen und schon gar nicht mehr einigermaßen sicher zu begehen. Alle Stufen wieder freizulegen, war extrem harte Arbeit, denn vielfach war die Erde derart verdichtet, dass sie den beiden Männern „hart wie Beton“ erschien.

Nach gut anderthalb Stunden jedoch war die Treppe wieder freigelegt, passierbar und, wie Reinhard Vierke schmunzelnd konstatiert, „so sauber wie nach einer schwäbischen Kehrwoche!“ Quasi den Lohn für die Plackerei konnte das Duo gleich in Form lobender Worte entgegennehmen, mit denen sich Wanderer bei ihnen für den Einsatz bedankten.

Vollendet ist das Projekt damit allerdings noch nicht ganz. Zeitnah soll nun auch noch das durch Vandalismus teilweise zerstörte Geländer an der Treppe wieder instandgesetzt werden und so den „3-Burgen-Weg“ auch in diesem Bereich wieder rundum sicher machen.


„Sauber wie nach einer schwäbischen Kehrwoche“

Reinhard Vierke

Der Arbeitseifer von Uwe Siebels und Reinhard Vierke war damit aber beileibe noch nicht erschöpft. Nach der Treppe nahmen sie sich die Engstelle zwischen den Bänken 7 und 8 auf dem Besinnungsweg vor. Durch einen Hangabrutsch und Unterspülung war der Weg sehr schmal geworden und gefährlich zu begehen. Sowohl Harzklub wie auch Förderverein Historischer Burgberg sahen akuten Handlungsbedarf – und packten an.

Dabei wurden als erster Schritt in den Weg ragende Felsspitzen herausgeschlagen. Was Siebels und Vierke beim Abschlagen des Granitgesteins darüber sinnieren ließ, was es für eine Plackerei gewesen sein muss, dereinst den Burgbrunnen abzuteufen…

Zum Ziel kam das Duo aber dennoch. Nun ist die Passage des Besinnungsweges zwar immer noch etwas eng, aber wieder gefahrlos zu begehen. Und in nächster Zukunft sollen auch noch die verbliebenen Felsausbisse auf dem gesamten Weg eingeebnet werden, um so den gesamten Bereich wieder gut begehbar zu machen.

Frühjahrsputz am Burgberg

Frühjahrsputz am Burgberg
Ein Dutzend Helfer aus Reihen des Fördervereins Historischer Burgberg und des Harzklubs Bad Harzburg war im vergangenen Jahr aktiv und stellte sich vor einem stärkenden Mahl im „Aussichtsreich“ an der Canossa-Säule zum Gruppenbild.

Aktive für eine saubere Landschaft gesucht

Großreinemachen ist für den Förderverein Historischer Burgberg am Freitag, 25. April 2025, (Termin vom 11.04. geändert) angesagt: Gemeinsam mit dem Harzklub Bad Harzburg wird dann (witterungsabhängig) wieder die „Aktion Saubere Landschaft“ in Angriff genommen.

Eine Aktion mit großer Tradition: Zum 38. Mal ruft die Stadt Bad Harzburg in diesem Jahr zum großen Frühjahrsputz rund um die Kurstadt auf. Mit von der Partie wird selbstverständlich auch der Förderverein historischer Burgberg sein. Um Anmeldungen bittet Reinhard Vierke bis Donnerstag, 17. April 2025, damit die Aktion gut geplant und vorbereitet starten kann.

Mitglieder, die mit anpacken wollen, können sich telefonisch beim 2. Vorsitzenden Reinhard Vierke unter der Rufnummer 0171 8694128 anmelden. Möglich sind selbstverständlich auch Anmeldungen per Mail an info@die-harzburg.de.

Die „Putzkolonne“ des Fördervereins Historischer Burgberg und des Harzklubs Bad Harzburg wird dabei wieder rund um „ihren“ Burgberg aktiv sein. Der Kleine Burgberg, der Große Burgberg, Herzogweg und der Sachsenberg mit dem Besinnungsweg sollen im Kampf gegen den Zivilisationsmüll angegangen werden. Für den Frühjahrsputz in der Natur hat Reinhard Vierke aus den Erfahrungen der Vorjahre rund drei Stunden veranschlagt.

Treffpunkt für die hoffentlich zahlreichen Helferinnen und Helfer wird an dem Tag des Frühjahrsputzes um 10.00 Uhr an der Talstation der Burgberg-Seilbahn sein. Die Fahrt mit der Bergbahn ist aus diesem Anlass kostenfrei (Hinweis an die Bergbahn-Schaffner: Tag der sauberen Landschaft, Förderverein Historischer Burgberg).

Abschied vom Jahr 2024

Abschied vom Jahr 2024

Traditionelle Wanderung bei Traumwetter

Gerade auch auf Wanderungen bringt der Förderverein Historischer Burgberg in Kooperation mit den Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetrieben (KTW) den Bad Harzburger Hausberg und den angrenzenden Sachsenberg Einheimischen und Gästen näher. Maßgeblichen Anteil daran hat als Wanderführer der zweite Vorsitzende des Fördervereins, Reinhard Vierke, der dabei vielfach von seiner Ehefrau Sonja Vierke unterstützt wird.

Wanderungen rund um den Burgberg werden das gesamte Jahr über angeboten. Bis hin zum letzten Tag eines jeden Jahres, wenn es auf die traditionelle Silvester-Wanderung auf den Besinnungsweg geht. Dabei konnten sich die zahlreichen Teilnehmer an diesem letzten Tag des Jahres 2024 an zwar kaltem, aber ansonsten allerbestem und sonnigem Winterwetter erfreuen.

Mit der Bergbahn hatten die Wanderer zunächst bequem den Burgberg „erklommen“. Dann führte die Wanderung vorbei an Krodo als Symbol des Werdens und Vergehens, zum Antonius, der als Heiliger hauptsächlich für das Wiederfinden „der Besinnung“ zuständig ist. Vom Antoniusplatz ging die Wanderung, geführt von Reinhard und Sonja Vierke, entlang des Besinnungswegs rund um den Sachsenberg. An den acht Verweilplätzen wurden die jeweiligen Sinnsprüche vorgelesen und erläutert.

Über den erst kürzlich angelegten Abstieg vom Sachsenberg ging es weiter.  An Platz 6, dem Brockenblick, wurde ein kleines Picknick eingelegt. Dann ging es weiter zum Antoniusplatz und damit dem Ende der besinnlichen Jahresabschluss-Wanderung entgegen. Reinhard und Sonja Vierke verabschiedeten die Teilnehmer mit besten Wünschen für das neue Jahr.