
Ein schönes Fleckchen und Scientainment
Vorstand des Fördervereins Historischer Burgberg bereitet öffentliche Präsentation der Turmbau-Pläne und weiterer Projekte vor
Hoch hinaus streben die Pläne des Fördervereins Historischer Burgberg. Im Kern jedoch ist das Turmbau-Projekt vor allem das zentrale und weithin sichtbare Element einer umfassenden Bewusstmachung der Harzburg als wesentlichem Element Harzer und deutscher Geschichte. Im Vorfeld der öffentlichen Präsentation der Turmbau-Pläne durch den Stararchitekten Max Dudler am Donnerstag, 26. Juni 2025, um 18.30 Uhr im Bündheimer Schloss schnürt der Vorstand des Fördervereins weiter an dem Maßnahmenbündel, das der Namensgeberin der Kurstadt wieder die Beachtung beschert, die ihr gebührt.
Die geschichtliche und die touristische Inwertsetzung geht an einem zentralen Punkt der Planungen eine starke Allianz ein: „Scientainment“ könnte und sollte ein Harzer Burgen-Informations- und Forschungszentrum vermitteln.

Bis zu 700 Burgen und Schlösser weist die Harzregion auf. Burgen, die zu unterschiedlichsten Zwecken und damit in unterschiedlichster Bauweise errichtet wurden. Diese Vielfalt ist Herausforderung und Chance für die Wissenschaft zugleich. Chance insbesondere aber auch für den Tourismus, denn neben der generellen Faszination die Burgen und Schlösser ausstrahlen, gibt es noch einen regen „Burgentourismus“.
Unzählige „Burgenvereine“ und auch die Deutsche Burgenvereinigung organisieren Fahrten an Schauplätze deutscher Geschichte. Auf der Harzburg könnten rund um den Turmbau und ein Harzer Burgen-Informations- und Forschungszentrum ideale Möglichkeiten für solche Gästegruppen geschaffen werden. Die Harzburg als Schutzburg der Goslarer Kaiserpfalz, als dramatischer Schauplatz der Sachsenkriege, als Heimstatt dreier Kaiser (Heinrich IV., Friedrich I. „Barbarossa“, Otto IV.) bietet alle Voraussetzungen für ideales „Scientainment“. Klar und bewusst abgegrenzt zu vorhandenen und geplanten „Action-Ageboten“ zu Füßen des Burgbergs.
Das Gesamt-Maßnahmenbündel, an dem der Fördervereins-Vorstand um Dirk Junicke, Reinhard Vierke und Stefan Scholz seit geraumer Zeit hinter den Kulissen arbeitet, hat nicht allein die Burg im Blick. Der Burgberg, so Dirk Junicke, werde als „einer der schönsten Fleckchen Erde im Harz“ in jedem Fall weiter Gäste ziehen – denen nach dem grandiosen Blick von der Canossasäule über die Stadt aber zu oft verborgen bliebe, was dieses „Fleckchen“ so alles zu bieten habe. Auch daran möchte der Förderverein im Verbund mit vielen Partnern arbeiten.
Da wären vorrangig die Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetriebe (KTW) als Burgberg-Grundeigentümer. Aber natürlich auch als Betreiberin der Burgberg-Seilbahn, die den Bad Harzburger Hausberg als Startpunkt höhengleicher Wanderungen erschließt und die als älteste Seilbahn Norddeutschlands im Sommer 2029 ihr 100-jähriges Bestehen feiern kann.
Seite an Seite agiert der Förderverein Historischer Burgberg seit langen Jahren aber auch mit dem Harzklub-Zweigverein Bad Harzburg, mit dem Wege am und um die beiden Burgberge und den Sachsenberg erhalten werden. Ein weiterer Partner ist die Bad Harzburg-Stiftung, die 2014 den Harzsagenschrein restaurieren ließ und seither die Harzsagenhalle präsentiert. Wobei die Harzer Sagen ein zugkräftiges Themenfeld darstellen, das ebenfalls weiter ausgebaut werden sollte.

Starke Bilanz
Der am 19. Dezember 1994 gegründete Förderverein Historischer Burgberg Bad Harzburg e.V. hat eine starke Bilanz vorzuweisen – die er selbst als beständig ausbaufähig ansieht. Bereits 1996 hat der Verein zur Restaurierung der Turmreste aus der Zeit Otto lV. 200.000 DM beigesteuert. Weiter ging es mit Renovierung und Erneuerung der Verbindungsmauern zwischen Turmstumpf und Burgbrunnen. Der Besinnungsweg auf dem Sachsenberg wurde angelegt und 2010 neugestaltet und erweitert.
Der Bau einer Treppenanlage als neuer Zugang zum Burgplateau am Südosttor der Burg ist ebenso ein augenfälliger Nachweis für das Wirken des Fördervereins wie die Aufstellung der „Krodo-Statue“ und des „Harzburg-Diaskops“, das von der Eichenberg-Klippe aus einen Blick zurück in die Geschichte bietet. Die Wegführung des Historischen Rundweges werden im Jahr 2012 abgeschlossen. Förderverein und KTW installierten Informationsstelen mit Bildern und Texten auf Deutsch und Englisch. Im gleichen Jahr wurde ein Modell der Harzburg im Auftrag gegeben, dass zwei Jahre später aufgestellt wurde. Parallel wurden und werden beständig die Ruhebänke ergänzt und ebenso instandgehalten wie der Besinnungsweg. Nicht zuletzt setzte sich der Förderverein für Restaurierung und Illumination der Canossa-Säule ein.